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Alte Nachrichten aus der Natur: Friedrich Oltmanns Pflanzenleben des Schwarzwaldes

26. 11. 2022

In der letzten Vereinszeitschrift "Der Schwarzwald" 4/2022, Seite 42-43 wurde die zwei Bände des "Pflanzenleben des Schwarzwalds" durch Albert Reif und Peter Lutz vorgestellt (siehe angehängte Datei).

 

Es ist schon interessant das der Autor folgendes schreibt: "Unsere Pläne waren natürlich schon vorher bekannt gegeben und hatten in manchen Ortsgruppen Bedenken erweckt, bedeutete doch der neue Vorschlag ein Abweichen von den alten Vorstellungen, wonach der Schwarzwaldverein nur Wege zu bauen und Türme zu errichten habe. Aber auf Grund der Darlegungen in Säckingen (dort war die Delegiertenversammlung) drang sehr leicht die Meinung durch, daß die Förderung der Heimatkunde schon unter die Ziele des Vereins dürfte aufgenommen werden. Auch ich selbst betrachte mich als Exot in meiner Ortsgruppe, da ich mir über die Jahre ein umfassendes Pflanzenwissen angeeignet habe und ein absoluter Pflanzen-Fan bin - auch im Privat-Naturgarten.

 

Vor genau 100 Jahren, im Jahr 1922, gab der damalige Badische Schwarzwaldverein das erste botanische Gesamtwerk über den Schwarzwald heraus. Im "Pflanzenleben des Schwarzwalds", so der Titel des Buches, fasste Friedrich Oltmanns, Professor für Botanik und Direktor des Botanischen Gartens der Universität Freiburg, das damalige Wissen zur Pflanzenwelt auf 708 Seiten zusammen. Was für eine Arbeit - ein echtes Lebenswerk!

Oltmanns Werk kann als Vorläufer eines umfassenden Landschaftsverständnisses gesehen werden. Sein Ziel war es, den Leser in die Welt der Pflanzen einzuführen, die den Schwarzwaldwanderer bei jedem Schritt umgibt. Angesprochen werden sollten nicht nur Wanderer, "... sondern dass es auch eine gewisse Einwirkung auf den Unterricht in den Schulen ausüben möge...", dass"... der biologische Unterricht ausgehen müsse von der Umgebung, und das der Schüler zunächst einmal in dieser müsse sehen lernen", eine geradzu moderne Sichtweise angesichts der heutigen Biodiversitätskrise. Man kann nur schützen, was man kennt - so geht die Artenkenntnis im gleichen Maße zurück wie die Arten selbst.

Die Bände erlebten 1927 noch eine 3. erweiterte Auflage. Das Besondere an diesen 2 Bänden ist, dass im 2. Band eine Sammlung von etwa 260 farbigen und schwarzweißen Pflanzendarstellungen in einem Schuber mit wunderbaren Pflanzenzeichnungen zur Verfügung gestellt sind, diese macht das Werk besonders anschaulich und attraktiv. Mit einer Gesamtauflage von nur einigen 1000 Exemplare eine echte Rarität, die ich für nur 30€ erwerben konnte :-). Ab und zu kann ich nun eine Zeichnung hier veröffentlichen.