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Klimawandel: Atomkraft: Die sicherlich unsicherste Option

19. 10. 2022

Hallo alle Zusammen,

heute mal was zum Thema Energiewende. Dies ist meine persönliche Meinung, die ich mir über Jahre gebildet habe. Ich bin ein entschiedener Gegner der Atomenergie, ich bin für das sofortige Abstellen der Atomkraftwerke. Warum?

Seit Jahren beziehe ich schon meinen Strom bei den Stromrebellen der EWS aus Schönau. Neuerdings beziehe ich den EWS-Newsletter: Energiewende-Magazin Nr. 12 / 2022. Und siehe da meine Meinung wird dort bestätigt.

Ich fühle mich zum ersten Mal so richtig verstanden und gut abgeholt.

Zurück zum Thema - ich habe mir einfach mal folgende elementaren Fragen gestellt:

Wollen wir eine Technologie haben, die ganze Landstriche verseuchen kann?

A: Beim Fukushima-Gau habe ich meinen Kindern die Wasserdampf-Wolke von Leibstadt gezeigt und gesagt, wenn wir hier diesen Unfall hätten, dann müssten wir wegziehen, da im Umkreis von 20km keiner mehr wohnen kann - unvorstellbar?!!! Wer das nicht glaubt, muss sich einfach mal den neuesten, gottseidank nicht mehr notwendigen Evakuierungsplan von Fessenheim anschauen und hier verstehen was mit der Stadt Freiburg passiert wäre.

Warum setzt man auf eine Hochrisiko-Technologie, die ein solch tödliches Rest-Risiko hat?

A: damals wusste man es nicht besser - aber heute! In der Pharma-Industrie würde man heute eine Risikoanalyse mit einem solchen Restrisiko nicht mehr akzeptieren.

Ergo: Das ist nicht mehr Stand der Technik!

Warum wird weiterhin auf Atomkraft von einigen gesetzt, obwohl sie ja viel teuerer ist, als die "erneuerbaren dezentralen Energien"?

A: Lobbyisten der Atomenergie und aus vordergründig kurzfristigen ökonomischen Gründen.

Vielleicht, weil sie ja schon da sind und man denkt man könnte sie einfach reaktivieren? Das ist natürlich eine Milchmädchenrechnung, oder möchte jemand ein Atomkraftwerk, wo die letzten Sicherheitsprüfungen nicht gemacht wurden, da das Atomkraftwerk ja sowieso abgeschaltet wird, ohne Sicherheitsprüfung hochfahren - welcher Wahnsinn. Noch schlimmer 3 Kraftwerke aus der Stilllegung zurückholen - welch Utopie!

Was machen wir in Deutschland mit dem Atommüll?

A: Wir haben keine Lösung. Und die Schweizer Lösung sieht vor, dass der Müll in der Nähe vom Rhein (in unserem Kreis Waldshut) über die nächsten 100 000te Jahre abgelagert wird. Finde ich interessant, insbesondere, wenn man sich den Verlauf des Rheins von den letzten 15 000 Jahre mal anschaut. Ich glaube wir (Menschen) können solche Zeiträume einfach nicht überschauen. Das ist alles andere als sicher!

Wollen wir eine Atombombe bauen?

A: Sicherlich nicht - auch wenn viele meinen es wäre besser... aber das könnte bei der Politik ursprünglich im Hintergrund gewesen sein. Die zivile Nutzung der Kernenergie ist untrennbar mit der Möglichkeit verbunden, die Technologien zur Herstellung von spaltbarem Material für Atomwaffen entwickeln zu können. Schaut euch mal an, wo gerade Atomkraftwerke gebaut werden? Russland, China, Indien, Türkei (?), Bangladesch, Slowakei, Ägypten (?), Belarus und im Iran (?). Dadurch wird die Welt nicht sicherer.

PS Mehr als 130 Staaten haben 2017 bei den Vereinten Nationen einen Vertrag zum Verbot von Atomwaffen unterzeichnet - Deutschland nicht, weil die Amerikaner bei uns Atomwaffen lagern.

Ist Atomenergie nachhaltig?

Wo kommen den die Brennstäbe her? Und wieso ist die Atomkraft in der EU auf einmal als "nachhaltig" erklärt worden? Dazu der Link zum Artikel des EWS-Newsletter: Das Märchen von der Nachhaltigen Atomkraft (Link siehe unten). Ein Gastkommentar von Mycle Shneider (Unabhängiger Energie- und Atompolitikanalyst, Träger des Alternativen Nobelpreises 1997). Auch auf dem Stromseminar 2022 gibt es ein sehr gutes Video zu diesm Thema (siehe Link zum Video).

Dies schreibt euch jemand, der nun endlich stolzer Besitzer einer passenden Photovoltaik-Anlage sein wird – sie soll nächste Woche kommen. Wir freuen uns schon sehr darauf.

 

Bild zur Meldung: Strom-Cleverle