Neue Nachrichten aus der Region: Die Lungen-Flechte - Indikator für intake Ökosysteme

Zwischen Todtmoos und der Anhöhe Wehrhalden auf halber Höhe wächst eine wunderschöne 400 Jahre alte Buche. Letztes Jahr bin ich da vorbei gekommen, als ich mit dem Fahrrad über das Wehratal nach Hause gefahren bin.

Ich wollte sie mir mal kurz vom Nahen anschauen und siehe da, ich konnte eine beeindruckende Flechte entdecken - die Lungen-Flechte.

Nach Wikipedia:

Lobaria pulmonaria, auch als Echte Lungenflechte bezeichnet, ist eine stark gefährdete Blattflechte mit grubigen, olivbraunen Lappen, die im feuchten Zustand oliv- bis grasgrün gefärbt sind. Da die Lungenflechte sehr empfindlich auf Luftschadstoffe reagiert, liegen die Vorkommen der vor 100 Jahren im europäischen Tiefland noch weit verbreiteten Art inzwischen fast ausschließlich oberhalb von 900 Höhenmetern am Alpennordrand. Daher kann die Lungenflechte als ein Indikator für intakte Ökosysteme  angesehen werden. Sie ist stark gefährdet – alle ihre Vorkommen verdienen Schutz. In Rheinland-Pfalz sind lediglich zwei Standorte der Lungenflechte bekannt...

Hier zeigt es sich, dass wir alte Bäume benötigen, um das ganze Artenspektrum in die Wälder zurückzuholen. Aus diesem Grund, lasst doch bitte die alten Bäume stehen, sie sind so wichtig für die Artenvielfalt. Und auf der anderen Seite muss man nicht alle Arten kennen. Es gibt sogenannte Leitarten, wenn die vorhanden sind, dann ist das Ökosystem i.O. - vereinfacht gesagt! Dazu hat das Land BW den 111-Arten Korb entwickelt (siehe Link).

Bei solch seltenen Vorkommen ist es auch wichtig, dass solche Bäume nicht einfach aus Verkehrssicherheitsgründen gefällt bzw. beschnitten werden dürfen ohne Rücksprache mit den Naturschutz-Behörden.

Sie ist auch eine Waldziel-Art, welche im Waldnaturschutz-Informationssystem (s. Link), welches im Rahmen des Sonderprogrammes für Biodiversität (s. Link) durch die Forstliche Versuchs- und Forschungsanstalt Baden-Württemberg 2020 neu entwickelt wurde.