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Neue Nachrichten aus dem Hotzenwald-Naturgarten: Herbstzeit ist Aussaatzeit / Vermehrung von Feuerlilien

18. 09. 2022

Hallo Zusammen,

 

heute mal was für die Naturgarten-Freaks unter uns. Herbstzeit ist Aussaatzeit für den Naturgärtner. Da der Weg das Ziel ist, ist es für uns auch kein Problem mal 3-7 Jahre zu warten, bis die Knollen herangereift sind und zum ersten Mal blühen. Wenn man es dann aber geschafft hat - ist man euphorisch, glücklich! Das war mein Siebenstern-Erlebnis :-).

In der einheimischen Natur gibt es ja nicht viele echte Lilien-Gewächse der Gattung Lilium. Nachdem ich es geschafft habe meine Türkenbund-Lilien im Garten auf Kalkboden zu vermehren, will ich mich heute mal mit Feuerlilien beschäftigen. Hier am besten mit Lilium bulbiferum ssp. bulbiferum, da sie Bulbillen (Def.: Brutknospen in den Blattachseln) hat. Ich möchte mir einen schönen Bestand aufbauen, mit 15 Feuerlilien. Sie sind aber heikel, da sie gerne im Knospenstadium von Schnecken angefressen werden und sie dürfen auch nicht zu nass stehen.

Gekauft und bestellt habe ich sie bei Sarastro, eine Spezialgärtnerei in Österreich. Christian Kreß, ein migrierter Alemanne hat mir das Rezept verraten. Wie vermehrt man Feuerlilien?

"Ganz einfach und doch ist die Sache eine echte Herausforderung! Die Bulbillen abnehmen, sobald sie eine leichte Färbung angenommen haben, das ist meist im Sommer. Diese kann man in einer Papiertüte bis zum Spätherbst aufbewahren (zum besseren Ausreifen, ansonsten können sie wegfaulen), dann quasi „aussähen“ und leicht mit Erde bedecken. Es reicht Eintopferde mit Sand vermischen, Blattkompost ist natürlich noch besser. Die gehen alle auf! Man kann sie anschließend vereinzeln und auseinanderpikieren, ich würde sie aber eine Saison im selben Topf belassen, damit sie sich kräftigen. Im darauffolgenden zeitigen Frühjahr entweder einzeln in kleine Töpfe umsetzen oder 3-5 Stück in 9x9 cm-Viereck-Töpfe. Unbedingtes, regelmäßiges Düngen ist von Vorteil. Es braucht ca. 4-5 Jahre bis zur ersten Blüte. Was mich immer wunderte, ist die Tatsachen, dass man inzwischen die seltensten, asiatischen Wildlilien einschließlich allerlei Züchtungen bekommt, nicht jedoch die Feuerlilie! Darum sind wir sehr dahinter, diese weiterhin zu vermehren. Wenn man einen Bestand im Topf hat, bilden sich auch Tochterzwiebeln, die man dann beim Umtopfen im eingezogenen Zustand abtrennen kann."

Es gibt nicht mehr viele Feuerlilien, sowohl in der Natur, als auch zum Kaufen.

Viel Spass beim Vermehren von Knollenpflanzen und vielen Dank an Christian Kreß für seine Insider-Tipps.

eurer Ralf

 

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