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Meine Meinung: Wie geht es weiter mit dem Wald?! - ein paar Fakten

07. 12. 2020

Heute habe ich einen Info-Flyer vom BUND erhalten: Mein Freund, der Baum... ...braucht Hilfe.

 

Wir vom Schwarzwaldverein haben uns ja bisher um den privaten Garten, das öffentliche Grün und das Thema "Wirtschaft & Natur" gekümmert.

 

Leider habe ich keinen Wald und keinen Bauernhof, sodass ich dort nicht wirklich mitreden kann. Es wäre schön, wenn wir Leute gewinnen könnten, die von ihrem "Zukunftsprojekt Wald oder Landwirtschaft" hier erzählen könnten.

 

Johann L. hat mir seinen Umbau im Privat-Wald gezeigt. Thema: naturnaher Mischwald mit standortgeeigneten besonderen Bäumen, d.h. man muss seinen Wald gut beobachten und pflegen.

 

Das Thema Wald ist ein wirklich grosses Thema: 32% der Fläche in Deutschland ist mit Wald bedeckt, das sind 11,4 Mio Hektar mit rund 90 Milliarden Bäumen.

54% der Waldflächen sind Nadelforste aus Kiefern und Fichten (Monokulturen) - meist nicht standorttypisch und auch nicht standortgeeignet, trotzdem sehe ich, wie auf dem Dinkelberg, gleich wieder Fichte aufgeforstet wird - das verstehe ich nicht! Auch der Ruf nach ausländischen Arten, z.B. Douglasie und Roteiche ist ein Armutszeugnis. Diese 2 Arten stehen, nur mal so nebenbei auf der schwarzen Liste der invasiven Neophyten, eigentlich ist ein Einbringen in die Natur gar nicht erlaubt, aber der Kommerz...

Nur 2,8% unserer Waldfläche bietet Raum für unbewirtschaftete Naturwälder - z.B. unser Bannwald Wehratal und selbst da, sind die Flächen an der Straße ausgenommen - d.h. kaum ein Stück Wald ist unbearbeitet und unbelastet von menschlichen Einflüssen.

Dabei bietet der Wald viel mehr als nur Holz, die Ökosystemleistungen sind enorm: 1,2 Mrd. Tonnen Kohlenstoff werden gespeichert, 70% unseres Trinkwassers wird im Wald gespeichert, 400l Wasser verdunstet ein Laubbaum an einem heissen Tag und kühlt damit die Luft, 1 Hektar Wald filtert jährlich bis zu 50t Ruß und Staub aus der Luft.

Der BUND fordert:

1. Wirksame Klimaschutzmaßnahmen ergreifen (max.1.5%!)

2. Wälder ökologisch verträglich bewirtschaften

3. Naturwälder auf 10% der Waldfläche zulassen

4. Waldumbau verstärkt vorantreiben (nicht Fichte oder Douglasie)

5. Wildtiermanagement und Jagd waldfreundlich umgestalten

6. Waldflächen nach Extremereignissen schonend behandeln (kein Kahlschlag! - trocknet die Flächen weiter aus)

7. Ausreichend Forstpersonal in der Fläche bereitstellen (es geht um 32% unserer Fläche!!!)

8. Kompetenzen in Laubholzwirtschaft ausbauen (manche Sägewerke können nur Fichte)

9. Stickstoffemissionen reduzieren (hier geht es um alle Schadstoffe - auch Stick-Oxyde)

Ich denke jeder sollte sich am Wald-Umbau beteiligen und dabei nicht nur an Holz denken - wir alle brauchen den Wald!

 

Ausserdem denke ich, dass wir den AMAZONAS Urwald, als Lunge der Erde nicht retten können, wenn wir selber nicht mit gutem Beispiel voran gehen, denn wir haben ja schon alles kurz und klein geschlagen.