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Nachrichten aus der Natur: Wald-Lorbeer oder Lorbeer-Seidelbast

23. 11. 2020

Im Herbst und im Winter blüht nur noch wenig. Da fallen die immergrünen Pflanzen besonders auf. Pflanzen mit immergrünen Blätter die im Hotzenwald-Naturgarten wachsen sind z.B. Mandelblättrige Wolfsmilch, Stinkende Nieswurz, Christrose, Stechpalme, Buchs, wintergrüne Farne und der Lorbeer-Seidelbast. Er wird auch wegen seinen Blättern, die Lorbeerblättern ähneln auch Wald-Lorbeer genannt. Allerdings muss man sich bewusst sein, dass dieser in allen Teilen sehr giftig ist, man sollten ihn nur mit Handschuhen anfassen oder besser gar nicht. Ich selbst habe ihn noch nie angefasst.

Wir im Südwesten können stolz darauf sein, dass er bei uns an 2 Standorten auf dem Dinkelberg vorkommt - also eine echte Rarität. Am Sonntag waren wir im NSG Buhrenboden auf dem Dinkelberg in der Nähe von Minseln und konnten ihn dort auch bewundern. Das Vorkommen wurde erst 1976 entdeckt.

Allerdings sieht man dort Pflanzen, die durch Fichten-, Jungbaum-Aufwuchs und somit Beschattung bedrängt werden. Der Wald wird normal bewirtschaftet - ob sich die Besitzer bewusst sind, welche Rarität in ihrem Wald wächst - eher nicht?! Hier zeigt sich wieder eine grosse Schwäche im Naturschutz, man erreicht die Leute vor Ort nicht. Ein örtlicher Naturschutzwart, könnte sich nach Einweisung um die ca. 200 Pflanzen! kümmern und Aufklärungsarbeit leisten. Moderner Naturschutz könnte anders aussehen. Übrigens werden Fichtenmonokulturen im NSG hier als Bedrohung genannt - das macht doch nachdenklich - oder?

In meinem Garten habe ich seit 3 Jahren einen kleinen Lorbeer-Seidelbast. Die Pflanzen wachsen extrem langsam. Die Pflanzen auf dem Foto können somit weit über 10 Jahre alt sein.

Quelle: Illustration aus Die Giftpflanzen Deutschlands, 1910

 

Bild zur Meldung: Wald-Lorbeer im NSG Buhrenboden bei Minseln (22.11.2020)