Link zur Seite versenden   Druckansicht öffnen
 

SK (13.06.2020): Kein Vertrag mit dem Schwarzwaldverein

13. 06. 2020

Ich hatte mir heute morgen als ehrenamtlicher Naturschutzwart endlich mal die Zeit (ca. 2 Std.) genommen den Bebauungsplan "Farnacker-Sonnenweg" mir zu Gemüte zu führen (fast 45 Seiten). Hiervon werde ich separat berichten. Dann machte mich meine Frau auf einen Zeitungsartikel im Südkurier aufmerksam: Kein Vertrag mit dem Schwarzwaldverein. Ok, den habe ich mir dann sofort durchgelesen.

Wooow, was man sich als ehrenamtlich tätiger in Rickenbach alles anhören muss - "eine gute Sache", "Peanuts", "symbolischen Charakter", "es macht keinen Sinn, Verkehrsinseln zu Blumenwiesen zu machen, das ist der falsche Weg", "die Natur ist der beste Gärtner", "andere Möglichkeiten gibt, Naturschutz zu gewährleisten, das hier ist nur Kosmetik", "aufs Geld achten" und "unmoralisch", kein Verein, der von der Gemeinde einen Vertrag verlangt", "Geldvernichtungsmaschine" u.v.m.

 

Ich war ja viele Jahre im Management tätig und mir ist es ein Rätsel, wie man eine solche Win-Win Situation (siehe Erklärung unten) so kaputt reden kann. Sorry, jetzt kommt der Mammutsatz: Und um eine solche handelt es sich doch wohl, wenn ein Verein bisher 6 Jahre kostenlos öffentliche Flächen betreut und weiterentwickelt und von der Gemeinde auf einen Vertrag hin angesprochen worden ist, um weitere Flächen zu übernehmen, die bisher von den lokalen Gärtnern mitbetreut wurden, damit man bei dem Grünanlagenvertrag die 1000€ einsparen kann, die dann der Verein erhalten kann, der ja kein Fest für Einnahmen mehr ausrichten kann. UND das Geld wieder zu 100% dem Naturschutz in der Gemeinde zu Gute kommt! (PS - ist das nicht die Aufgabe der Gemeinde?). Grundsätzlich; kann Naturschutz unmoralisch sein? Bitte mal darüber nachdenken...

 

Zum Nachlesen (Wikipedia): Eine Win-win-Strategie (englisch win für "Gewinn"), auch als Doppelsieg-Strategie bekannt, hat das Ziel, dass alle Beteiligten und Betroffenen einen Nutzen erzielen. Jeder Verhandlungspartner respektiert auch sein Gegenüber und versucht, dessen Interessen ausreichend zu berücksichtigen. Es wird von gleichwertigen Partnern um einen für beide Seiten positiven Interessenausgleich gerungen. Die Auswirkungen auf Dritte sind dabei zu berücksichtigen.

Diese Strategie ist eher auf langfristigen nachhaltigen Erfolg und auf langfristige Zusammenarbeit als auf kurzfristigen Gewinn ausgerichtet.

Kommentar: Dies war genau das Ziel, die naturnahen, öffentlichen Flächen nachhaltig zu pflegen gegen einen symbolischen Geldwert, der ja dann erneut der Gemeinde zu Gute kommt ?!

 

Bild zur Meldung: Zeitungsartikel von der Gemeinderatssitzung vom 09.06.2020